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GQ Testwagen-Highlights : Munich Open: 3 BMW-Cabrios im Kampf um die Krone - GQ Germany

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Wimbledon abgesagt? Dann veranstalten wir eben unsere eigenen Tennis-Festspiele! Im August durften wir drei Cabrios von BMW fahren, die unterschiedlicher nicht sein können. Vom Zweisitzer bis bärenstarken M-Modell – hier ist für jeden etwas dabei. Herzlich willkommen zu unseren Munich Open! (Lesen Sie auch: Drei Traumwagen im Test – Porsche GT3 RS, BMW 507 und BMW M1)

Von bärenstark bis sehr komfortabel: 3 BMW-Cabrios im Test

Im August fuhren wir mit dem BMW Z4 einen ultimativen Klassiker offener Fahrkultur. Zackig ging's im BMW M240i Cabriolet um die Kurven – und der 8er BMW ist als Cabrio wohl der beste Münchner Botschafter in Sachen Freude am Fahren. Warum? Lesen Sie hier.

BMW 840i Cabriolet: Bayer mit Punch und Stil

Über dem Kopf lachte uns das Blau des norddeutschen Sommers ins Auto, der – wie sicher einige wissen – launenhaft sein kann. Beruhigend ist es da, zu wissen, dass das dann doch recht umfangreiche Dach des BMW 840i Cabriolets in Windeseile bei maximal 50 km/h verschlossen ist. Dieser feine Mechanismus weckt dann auch den Mut ins uns. Selbst wenn das Blau von oben nur schüchtern und zaghaft schimmert, es lockt den Zeigefinger an die Mittelkonsole und die Technik verrichtet ihr Werk. Ein Zaubertrick, den man nicht entschlüsseln will.

Das BMW 8er Cabrio ist elegant, athletisch und sportlich. Seine markante Front mit der Niere als Erkennungszeichen, die lang gestreckte Figur und dann dieses so typische, so klare Heck. BMW-like könnte man sagen: modern und trotzdem die Tradition mögend. (Auch interessant: Neues BMW M-Mitglied – Das M8 Competition Cabrio)

BMW 840i Cabriolet: Freude am Fahren als lebendiges Thema

Der BMW 840i ist mit einem Reihensechszylinder unterwegs. Also drei Liter Hubraum. Wir verabschieden uns von der Idee, dass die Bezeichnung 840i einen Hinweis auf den Hubraum enthält. Die 8 ja, die 40 dient der Orientierung, so wie der 850i eben den 4,3 Liter V8 in sich trägt. Unser Wagen hat 340 PS unter der Haube, wir können 500 Newtonmeter Drehmoment nutzen und die 1.900 Kilo Leergewicht sind dank sehr guter Fahrwerkstechnik auch bei sportlicher Fahrt immer näher am Sportler als an der offenen Sänfte. Er wankt und rutscht nicht, treibt uns nach vorn und gleitet mit uns durch den Spätsommer. Das Thema Freude am Fahren ist in diesem Cabrio so lebendig, wie die frische Brise an der Küste, die durch unsere Frisur streift, wenn wir die Seitenscheiben in die Türen schicken und den Zweitürer ein wenig schneller nach vorn treiben. Windabweiser, tief sitzende Mützen und Luftschals mögen schützen, aber sie sind hier und jetzt so notwendig wie ein Regenschirm unter der Dusche.

Wir bewegen den offenen 8er zunächst im Stadtmodus, das Dach liegt über uns, Ampel-Swing und die sechs Zylinder laufen entspannt auf und ab. Die Dämmung ist sehr gut, das Dach hält sogar den Lärm eines alten Diesel-LKW ab. Man hört Musik, tastet sich an die erste Landstraße heran und spielt mit dem Schalter, der den Himmel frei gibt.

Wir lassen die sechs Zylinder von der Leine, erleben einen 8er im Freilaufgehege namens Landstraße. Das Fahrwerk im Sport-Modus greift der Masse von 1,9 Tonnen sicher unter die Arme. Die Lenkung schön straff und mit ordentlich Rückmeldung. Die Sitze halten den Fahrer sauber in der Spur und der Motor liefert seine 340 PS und vor allem sein Drehmoment sauber ab. Dass der BMW-Reihensechszylinder ein Musterknabe in Sachen Laufruhe ist, sollte man nicht erwähnen müssen. Es läuft der offene 8er so fröhlich und sportlich durch die Gegend, das Dach liegt sauber gefaltet, wie frisch aus der Reinigung, weiter hinten in seiner Kemenate. Im Fond wühlt der Wind im Haupthaar, weiter vorn ist mehr Ruhe – auch deshalb, weil die Frontscheibe dann doch recht weit in den Innenraum schaut.

Wir müssen auf die Autobahn, also Dach rauf. Tempo 230, das Verdeck sitzt fest und sauber auf seiner Halterung, die großen Seitenspiegel sorgen für Geräusche, die Reifen eher weniger, rollen sauber ab. Gas lupfen, 150, Reisegeschwindigkeit. Sehr angenehm, ruhig, Dellen und andere Asphaltfehler werden lässig und ohne große Worte aufgesaugt und hinten wieder ausgespuckt. Man kann sich ohne viel Fantasie vorstellen, in diesem Tempo von Hamburg nach München in einem Rutsch zu fahren.

Modellvarianten und Preise des BMW 8er-Cabrios

Aufschreiben, was den 8er als Cabrio noch so auszeichnet. Es werden derzeit vier Versionen in drei Kleidern angeboten. 840i mit oder ohne Allrad, 850i mit V8 ausschließlich mit Allrad, M8 mit zarten 600 PS und ebenfalls ausschließlich mit Allradantrieb, M8 Competition, analog zum M8 mit 25 PS mehr. Und dann ist da noch der Diesel-V6, als 840d mit Allrad. Die Treibstoffverbräuche meldet BMW für unseren 840i mit rund 7,5 Liter nach EWG-Richtlinie. Der ganz große 8er als Cabrio soll durchschnittlich 10,8 Liter trinken. Wir haben ein wenig mehr in den Tank schütten müssen, was unserer doch recht sportlichen Nutzung geschuldet ist. Rund neun Liter ergab unsere Messung, was nach etlichen Stunden Freude im Wind kein wirklich schlechter Wert ist. Wer jetzt einen offenen 840i kaufen will, schaut auf dem Konto nach und erst ab 101.573,00 Euro lohnt sich der Gang zum Händler.

BMW M240i Cabriolet: Viersitzer-Cabrio mit ordentlich Zunder

Eben noch reichlich Raum für Sonnen-Bäder zu viert, jetzt rücken wir zusammen. Sonnenkuscheln sozusagen. Immer noch vier Sitze, immer noch ein Stoffdach – aber deutlich kleiner. Wir bewegen das 2er Cabrio in einer seiner stärksten Ausprägungen. M240i, das meint 340 PS, sechs Zylinder in Reihe, 450 Newtonmeter Drehmoment und acht Gänge per Automatik verwaltet oder per Paddel, je nach Lust und Laune.

Dieses Cabrio kostet mindestens 54,198,30 Euro plus Zubehör. Die 6 ganz vorn ist schnell erreicht und wer den ganz großen Wurf landen will, greift zum M2 CS mit sportlichen 450 PS. Dafür legt man dann mal eben 95.000,00 Euro auf den Tisch. Wir erfreuen uns an den Talenten des Dreiliter-Cabrios und das kommt schon beim Anlassen des Motors schön sportlich daher. Es brummt ordentlich, tief, fast ein wenig schlecht gelaunt begrüßt der Bayer seine Umgebung. Wir nehmen das zur Kenntnis, stellen die Sitze ein, richten die Spiegel und schicken das Verdeck in sein Verlies. Die Sonne spielt Heizung und das Hamburger Umland will den 1.550 Kilo leichten Viersitzer mal aus der Nähe sehen.

Der BMW M240i kann beides: schnell und komfortabel

Knackig fällt einem als Begriff zuerst ein. Lenkung, Ansprechverhalten des Motors, Fahrwerk (selbst im Komfortmodus). Der Motor nebst Turbo stellt sich vor. Im Sport-Modus muss man über 5.000 Touren gehen, dann rennt der Wagen noch schöner nach vorn. Er springt zwar nicht, aber arbeitet nachhaltig und schnell. Genauso schnell und präzise arbeiten danach die Bremsen, damit man kein Foto mit Widmung des Landkreises im Briefkasten vorfindet.

250 km/h soll er können, dann greift die Software ein und bremst den Sprung nach vorn. 4,6 Sekunden vergehen, bis Tempo 100 erreicht ist. Beides haben wir geprüft und erlebt. Das Schöne: Der M240i kann beides sehr souverän und ohne Klagen. Beim Verbrauch waren wir wieder mal ein wenig zu forsch unterwegs, weshalb wir dann auch die sieben vor dem Komma nicht geschafft haben. Der Verbrauch nach unserer Messung betrug 9,2 Liter. Grundsätzlich fährt sich der 2er immer einen Tick sportlicher als das 3er oder 4er Cabrio. Er ist dann trotz seiner zwei Sitze mehr doch näher am Z4, den wir Ihnen gleich vorstellen. (Lesen Sie auch: Darum wird das neue 4er Coupé in der BMW-Familie eine besondere Position einnehmen)

BMW Z4 M40i: Klassiker offener Fahrkultur

Einst als Z3 geboren, puristisch mit dem mondänen Z8 im Gepäck und dem coolen Z1 als Neffen, erobert nun die dritte, komplett überarbeitete Generation des klassischen BMW-Roadster die Straßen. Lange Nase, kurzes Heck, dazwischen Purismus gepaart mit modernem Komfort: Das ist der Z4. Gute, sehr gute Sitze, ein sportliches Lenkrad, alle Schalter und Knöpfe am richtigen Platz. Die Fokussierung auf das Wesentliche, das Fahren, gelingt hinter dem Steuer gewohnt leicht.

Der Gasfuß als Taktgeber für den BMW-Roadster

Die Autobahn als unnatürliches Revier eines jeden Roadsters, ist ein unumgängliches Muss. Wir lenken den Münchner durch eine halbrunde Auffahrt, lassen dem Hintern ein wenig Luft – Hüftschwung ist möglich, will aber fast erzwungen werden. Immer wieder der Gasfuß als Taktgeber, wie in der Tanzschule, einer muss führen. Und der Zweisitzer nimmt dann doch den Rhythmus auf, folgt und kann dann als Drifter zumindest den Grundkurs bestehen. Dann die digitale Nadel in Richtung 250 laufen lassen.

Das Leben eines Roadster sollte immer wieder mal mit Kurven bereichert werden. Man nennt das Würze und jeder, der schon mal eine Weißwurst ohne süßen Senf gegessen hat, wird überzeugt nicken. Der Z4 jedenfalls mag den Ausflug in den Links-Rechts-Kombinationen-Parcours. Der kurze Radstand, die Fifty-Fifty-Gewichtsverteilung, das gute Spiel zwischen Motor und Getriebe, dazu das Fahrwerk, dass man immer dann spürt, wenn der Wagen dann doch an eine Grenze der Haftung gerät – All' das spielt als Team sehr routiniert und eben auch emotional zusammen. Auf dem Pflichtenheft stand ganz weit oben: muss unbedingt in Kurven Spaß machen. Haken dran. (Auch interessant: Aston Martin Vantage Roadster - Der Brite mit dem Blitzverdeck)

Ein wenig Zahlenwerk haben wir noch. Er will mit 48.544 Euro von Händler abgeholt werden, ist mit 258 PS ausgerüstet, 400 Newtonmeter sind auch noch dabei. Wer dann doch lieber mit 340 PS durch die Bergwelt toben will, schnappt sich den Z4 M40i und zahlt vorher mal eben 61.900 Euro.




September 02, 2020 at 09:49PM
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