Motorrad-Rahmen aus Karbon kennt man. Hinterradschwingen aus Karbon ebenfalls. BMW hat sich jetzt ein System patentieren lassen, das beide Bauteile zu einer Einheit verbindet.
Konventionelle Motorradkonstruktionen setzten auf einen Hauptrahmen, der den Motor sowie die Vorderradführung aufnimmt. Das Hinterrad wird in der Regel von einer Schwinge geführt, die im Hauptrahmen oder dem Motorblock drehbar gelagert ist. Die Abstützung erfolgt über ein oder mehrere Federbeine mit oder ohne Umlenkung.
Schwingenarme mit kontrollierter Verformung
Mit dem jetzt im Internet aufgetauchten Patent geht BMW einen völlig anderen Weg. Die Bayern verzichten dabei auf eine bauliche Trennung von Hinterradschwinge und Hauptrahmen. Sowohl Rahmen als auch Schwinge sind aus Kohlefaserlaminat geformt, wobei die Schwinge direkt aus dem Hauptrahmen erwächst. BMW erspart sich damit Lagerstellen und Umlenkhebeleien. Kennt man von alten Starr-Rahmen. Das BMW-System ist aber keineswegs starr in der Hinterhand.
Die Konstruktion nutzt die Eigenschaften von Karbon-Bauteilen, die bei entsprechendem Aufbau in die eine Richtung extrem steif sind und in die andere Richtung flexibel bleiben. Für die Schwingenkonstruktion gilt die Steifigkeit in Querrichtung, die Flexibilität in der vertikalen soll die herkömmliche Schwingenbewegung nachahmen. Auf ein Federbein verzichtet aber auch das BMW-System nicht. Es wird benötigt um die Federbewegung der Hinterradführung zu dämpfen und deren Steifigkeit zu beeinflussen. Größere Federwege lassen sich damit aber nicht realisieren.
Fazit
Ein konkretes Modell scheint nicht hinter dieser Patentanmeldung zu stecken, mehr ein allgemeines Konstruktionsprinzip. Auf die Karbonschwinge ohne Schwingenlager dürften wir daher wohl noch lange warten.
August 10, 2020 at 08:14PM
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BMW-Patent: Rahmen und Schwinge als Einheit - MOTORRAD
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BMW (Deutsch)
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